P17
Innovativer Trainingsbegleiter für interdisziplinäres Schmerzprogramm
S. Zehnder1, U. Heimo2, M. Casparis2, S. Waldmann2, F. Janowski2, S. Ziswiler2 (1Davos Clavadel ; 2Davos)
Introduction
Ein Trainingstagebuch ist bekannt und wird auch häufig eingesetzt zur Kontrolle und Trainingssteuerung. Es handelt sich hier um eine Weiterentwicklung hin zum Trainingsbegleiter als elementares Element zum übergeordneten Programmbegleiter bei persistierenden Schmerzen. Dabei wird bewusst die erwachsenenbildnerische Komponente mitberücksichtigt.
Méthodologie
Es wird ein Heft in A5 Format mit zurzeit 16 Seiten gleich bei der Erstbehandlung in der Physiotherapie abgeben. Neben trivialen Spalten für das Eintragen der Trainingseinheiten wird auch die Befindlichkeit nach dem Training abgefragt, wofür insgesamt 5 Seiten zur Verfügung stehen. Die restlichen Seiten sind edukativer Art und es wird ein individueller Bezug zum Befund hergestellt.
Résultats
Der Trainingsbegleiter wurde mittlerweile über 2 Jahre laufend optimiert, so dass auch «Warum es sich lohnt zu trainieren» und «Was macht mein Training erfolgreich» Platz gefunden haben. Dem Unterschied zwischen akuten und persistierenden Schmerzen wird ebenfalls Raum gegeben. Überall kann direkt mit dem Stift reingezeichnet werden, um Zusammenhänge aufzuzeigen. Auch das Angst-Vermeidungsverhalten wird thematisiert.
Leere Seiten laden ein für Zeichnungen zu Erklärungsmodellen.
Discussion et conclusions
Dieser Trainingsbegleiter bietet einen Zugang für Leute die mehr Informationen brauchen und auch alles genau wissen wollen. Zudem werden vor dem Trainingsstart die Aufgaben der beiden Partner erklärt und auch wieso was wie gemacht werden soll. Schon manches Mal ist es bei den Erklärungen den Patienten wie Schuppen von den Augen gefallen und sie sehen die grossen Zusammenhänge- müssen oft dann auch Weinen. Trotzdem wird auch Hoffnung geweckt und das Krankheitsverständnis zum Positiven hingelenkt.
Importance pour la pratique
Die aktive Mitarbeit führt zu einem besseren Verständnis zur aktuellen Situation. Wenn ich weiss warum ich was wie wann wie oft machen muss, hilft mir das. Oft ermöglichen diese Erkenntnisse eine andere Sicht auf das Problem und führen zu einem «Neustart». Die wöchentliche Leistung wird analysiert und gewürdigt. Es entsteht eine Verbindlichkeit. Auch zu Hause kann noch etwas nachgelesen werden. Für uns ist der Trainingsbegleiter ein mächtiges Tool, was jedoch nicht bei allen einen durchschlagenden Erfolg hat. Gerade bei Verständigungsschwierigkeiten und Fremdsprachen wird es schwierig- dann erleichtern einfache Zeichnungen das Erklären.