Reha Kongresse 2018
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P41

Prädiktoren für non-response bei PROMs Ergebnisse aus der Qualitätssicherung Rehabilitation

A. Schlumbohm1, L. Menzi2, S. Köhn1, M. Marquardt1 (1Berlin DE; 2Bern)


Einleitung

Patient reported outcome measures (PROMs) gewannen in den vergangenen Jahren an Bedeutung, um die Patientenperspektive verstärkt in die Versorgung einzubinden. Sie unterliegen jedoch dem Problem der non-response. Im Rahmen des ANQ Messplans werden in allen stationären Rehaeinrichtungen Messungen der Ergebnisqualität vorgenommen. In der kardiologischen Rehabilitation kommt der MacNew Heart als ein PROM zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu Rehaeintritt und -austritt zum Einsatz. Es wird der Frage nachgegangen, welche Prädiktoren eine non-response begünstigen.

Methodik

Die Analyse basiert auf 6259 Fällen aus 15 kardialen Rehakliniken, die 2019 Messdaten an den ANQ übermittelt haben. Für die Stichprobe liegen patientenbezogene Daten der medizinischen Statistik (MB) sowie der Cumulative Illness Rating Scale (CIRS) vollständig vor.

Resultate

Non-responders sind im Mittel älter, haben häufiger keine Schweizer Staatsangehörigkeit und einen etwas längere Rehadauer. Sie haben seltener eine private Liegeklasse vereinbart, weisen eine höhere Komorbidität auf, kamen etwas seltener direkt aus dem Akutspital in die Reha und wurden seltener in den eigenen Haushalt entlassen.

In Modell 1 der logistischen Regression dienen die Patientenmerkmale und der CIRS-Score als Prädiktoren, Modell 2 enthält zudem einen Klinikfaktor (dummy-codierte Klinikvariable). In beiden Modellen sind die Nationalität und der Aufenthalt nach Austritt sowie die Liegeklasse wichtige Prädiktoren. In Modell 2 zeigt sich, dass auch die Rehaklinik einen signifikanten Einfluss auf das Antwortverhalten hat.

Schlussfolgerungen

Die Analysen zeigen, dass Patienten mit bestimmten Merkmalen den MacNew Heart weniger häufig beantworten und damit in den Daten der Qualitätssicherung unterrepräsentiert sind (non-response bias). Auch die einzelne Klinik hat einen bedeutsamen Einfluss auf das Ausfüllverhalten der Patienten.

Bedeutung

PROMs sind trotz non-response bias unverzichtbar, um die Patientenperspektive in der Qualitätssicherung abzubilden. Wie die Kliniken den Einsatz von PROMs organisieren und die Patienten zum Ausfüllen motivieren, hat einen grossen Einfluss auf die Antwortquoten.