Reha Kongresse 2018
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Fachentwicklung anstelle von wöchentlichen Weiterbildungen oder als sinnvolle Ergänzung

S. Zehnder (Davos Clavadel)


Einleitung

In vielen Institutionen gibt es in der Physiotherapie wöchentliche Weiterbildungen im Rahmen von 60-90min. Hier wurde ein Teil der internen Weiterbildungen verwendet, um neue Produkte zu entwickeln und somit rasch auf Anforderungen seitens der Institution und auch der Kunden zu reagieren.

Methodik

In der Jahresplanung werden neben Zeiten für Qualitätszirkel auch extra Termine für die sogenannte «Fachentwicklung» vorgeplant- im Moment ca. acht Mal 55min. Die einzelnen Untergruppen sind frei in der Themenerarbeitung oder nehmen Aufträge von «oben» entgegen. Im Bereich muskuloskelettale Rehabilitation arbeiten zum Beispiel max. 5 Personen an einem Thema. Die Vorgehensweise ist frei und wird oft im Expertenaustauch in Kombination mit Literaturrecherche gewählt.

Resultate

Nachhaltige Resultate im Sinne von Akzeptanz, sinnvoller Austausch und Nutzen von Wissen und Erfahrungen der einzelnen Leute sind das Ergebnis. Das Ganze ist somit mehr als die Summe der Einzelteile. Beispiele sind Erarbeitung von physiotherapiespezifischen Behandlungsprogrammen sowie Übungsprogramme für Patientensubgruppen oder Flyer mit Verhaltensweisen bei Muskelverspannungen und die Erstellung von Checklisten für MTT Instruktionen bei frisch operierten Rückenpatienten. Ebenfalls sind in dem Rahmen Ziele und Aufgaben von verschiedenen Therapiepfaden entstanden, welche nun auch für neue Mitarbeiter grossen Nutzen bringen und den Alltag via Textbausteine erleichtern.

Schlussfolgerungen

Mitarbeiter können sich im kleinen Rahmen nicht mehr in der Masse verstecken und es können interessante Grundsatzdiskussionen geführt werden. Dieser Einigungsprozess darf nicht unterschätzt werden und ist danach auch in Form von Akzeptant im Produkt enthalten. Somit sind die Einführungswege und -zeiten für ein neues Berufsprodukt stark verkürzt und vereinfacht.

Bedeutung

Die erarbeiteten Produkte sind durch die Mitarbeit der betroffenen Fachspezialistinnen sehr praxistauglich und können auch durch die breit abgestützte Akzeptanz sehr schnell produktiv eingesetzt werden. Die Mitarbeiter werden mehr miteinbezogen und sind bei den internen Weiterbildungen auch aktiver dabei. Zudem findet ein guter Austausch statt. Diese Form von «WEITERbildung» kann empfohlen werden, sollte jedoch in einem guten Rahmen und im guten Verhältnis zu anderen Formen durchgeführt werden.