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C. Trippolini1, M. Trippolini2 (1Schönbühl ; 2Bern)
Multifaktoriell bedingte Ödeme der unteren Extremitäten können die Mobilität und Lebensqualität deutlich einschränken. Ziel dieser Einzelfallstudie ist es, die Lymphologische Physiotherapie (LPT) bei einer Patientin mit Verdacht auf ein sekundäres, post-traumatisches, Lymphödem zu beschreiben.
Durchführung einer Intensivphase mit täglich bandagieren und manueller Lymphdrainage für 3 Wochen. Anpassung Flachstrickstumpf nach 2 Wochen (Flachstrickstrumpf Klasse II, täglich getragen). Danach Erhaltungsphase mit manueller Lymphdrainage alle 3-4 Wochen. Heimprogramm u.a. mit Kniebeugen, Wadenheben, Hautpflege, Ausdauer auf Standfahrrad, sowie Atemübungen. Zwischenergebnisse: Volumen (Maximal-Wert) reduziert sich in 4 Monaten um 1'759 ml, Timed-Up-and Go Test reduziert sich von 14 Sek. (mit 2 Unterarm-Stöcken) auf 12 Sek. (ohne Gehhilfen). Die Physiotherapeutin tauscht sich im Verlauf wiederholt mit Angiologe, Orthopädist und Hausarzt aus.
Die Mobilität und Lebensqualität dieser Patientin verbesserte sich deutlich. Kontrollierte Studien sollten die Wirksamkeit und Zweckmässigkeit von LPT bei posttraumatischen Ödemen der unteren Extremität untersuchen.
Die LPT bei multifaktoriell bedingten, post-traumatischen Ödemen der unteren Extremität sollte von den Betroffenen selbst und den beteiligten Fachpersonen als effektive Massnahme in Betracht gezogen werden.