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P02

Compliance und Sicherheit von Fitnesstrackern zur Motivation der Armaktivität nach Schlaganfall

S. D. Andres1, J. M. Veerbeek1, F. Ryser1, A. R. Luft1, J. P. Held1 (1Zürich)


Einleitung

Nach einem Schlaganfall leiden rund 80% der Patienten an einer Armparese, welche mit intensiver Therapie verbessert werden kann. Dabei stellt der Übergang von der akuten, stationären Rehabilitation zur langfristigen ambulanten und selbständigen Therapie eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund von finanziellen und logistischen Gründen sowie eingeschränkter Verfügbarkeit von Therapeuten ist diese jedoch oft limitiert. Hier kann der Einsatz von neuen technischen Möglichkeiten eine Ergänzung zu bestehenden Therapiekonzepten darstellen, indem Patienten motiviert werden, ihren Arm im Alltag vermehrt einzusetzen.

Methodik

In einer randomisierten kontrollierten Studie werden chronische Schlaganfallpatienten mit einer Armparese eingeschlossen. Sie erhalten für 6 Wochen zwei Fitnesstracker, welche sie täglich so lang wie möglich tragen sollten. Die Tracker zeichnen die Armaktivität auf. In der experimentellen Gruppe geben sie basierend darauf visuelles und taktiles Feedback und motivieren den Armeinsatz im Alltag zusätzlich mithilfe einer spielerischen Smartphone-App. Anhand von vorläufigen Daten wird hier über die Compliance und Sicherheit der Intervention berichtet. Die Compliance wird als Anzahl Tage, an denen mindestens einer der Tracker getragen wurde, definiert. Zur Bestimmung der Sicherheit werden die Studienteilnehmer wöchentlich telefonisch sowie bei den Studienvisiten nach unerwünschten Ereignissen (UEs) befragt.

Resultate

Bis jetzt sind 34 Schlaganfallpatienten eingeschlossen. Zwei Teilnehmer haben die Studie aufgrund eines Umzugs und eines ungeplanten Krankenhausaufenthalts abgebrochen. Die Tracker wurden von 30 (88.2 %) Patienten während mehr als 38 (>90 %) Tagen getragen. Insgesamt wurden neun UEs erhoben, wobei ein UE als schwerwiegend kategorisiert wurde. Nur bei einem UE besteht jedoch ein Interventionsbezug aufgrund einer nicht vorbekannten Materialunverträglichkeit.

Schlussfolgerungen

Schlaganfallpatienten akzeptieren Fitnesstracker in der selbständigen Rehabilitation gut. Diese Therapieform ist ausserdem sicher. Die Effektivität der Intervention wird im Moment untersucht.

Bedeutung

Fitnesstracker können einen wichtigen Pfeiler der zukünftigen post-stationären Therapie einer Armparese darstellen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind dabei besonders die hohe Compliance und Sicherheit der Anwendung zu betonen.